Polarkreis18 for Lovers - Archiv

Rock statt Klangteppich. Bitte nicht lesen, wenn ihr Negatives nicht vertragt. Ihr könnt mich dafür gern kritisieren, besser wäre aber noch ein aufbauendes Wort. Mir selbst blutet grad ein bisschen das Herz darüber, wass ich hier schreibe. Muss mich erst mal sammeln, um diesen Abend in angemessene Worte zu fassen.
Das fällt schwer, weil ich sehr gespaltener Meinung bin. Habe mehr und mehr das Gefühl, ich sei bei dieser Band einfach zu spät gelandet. Mal wieder eine verpasste Gelegenheit. Das ärgert mich total. Denn die kurze heiße Liebe zur Polarkreis-Musik begegnet bereits nach einem Monat dem Abschiedsschmerz. Polarkreis 18 wächst und wird (für mich) unnahbar. Das muss ich erstmal verdauen. Deswegen klingt der Bericht hier etwas melancholisch.

Die Location war gut. Super die hohe Bühne- da sah man sehr gut. Ich hatte alle Bandmitglieder ganz gut im Blick, außer den Schlagzeuger, den ich sehr cool und virtuos finde. Es gab einen schönen Spannungsaufbau am Anfang. Fand dann aber die auf CD so liebevoll zusammengestellten und vielfältigen Songs eindeutig zu gitarren- und schlagzeuglastig, was die grandiose Stimme des Felix Räubers sehr oft einfach verschluckte. Hätte mir etwas richtig Leises, Langsames zwischendurch gewünscht. Solche Momente klangen aber nur an. Weniger Gefühl, Wärme und die Kreativität, als ich erwartet hatte. Vielleicht stand ich auch zu nah an den Boxen. Die gesamte Performance war einfach größenwahnsinnig und lenkte mich etwas von der Musik ab: große Gesten (Felix wie Gozilla an der Bühnenseite hangelnd), hohe Sprünge und eine Kommunikation mit dem Publikum, die auch jeder andere Star beherrscht. Aber fürs Gefühl besser: Augen zu und tanzen. Es war halt eine Riesenparty (fast etwas überdimensioniert für die kleine Halle)– aber die will man den 6 Jungs ja irgendwie auch gönnen.

Vielleicht haben sie sich so dolle ins Zeug gelegt, weil das Konzert zur Erstellung einer DVD mitgeschnitten wurde. War jedenfalls krass, wie lange sie noch durchhielten, obwohl ich schon nach dem dritten Lied das Gefühl hatte, die Band sei komplett erledigt.
Positive Ausreißer waren für mich eindeutig die seltenen Solo-Parts der Frontstimme, die absolut gut tanzbaren, mitsingbaren und melodiöseren Titel des alten Albums "Look", "Somedays, Sundays", "Comes Around", "Dreamdancer", mein Liebling "Crystal Lake" (da ist der Gesang unglaublich) und einige expressionistische Klang-Zusammenstellungen. Vor allem das Ende mit Masken hat mich stark beeindruckt. Es war äußerst künstlerisch, wobei ich leichte Grusel-Schauer nicht unterdrücken konnte. Die „Shame“-Cover von Depeche Mode war ein Fingerzeig zu folgenden Auftritten und gruselte mich auch – weil ich PK 18 nicht als Stadionband sehen möchte, obwohl sie absolut das Zeug dazu haben.

Es war ein beeindruckender Abend, meinerseits zu stark mit Erwartungen behaftet, die leider nicht alle erfüllt werden konnten. Viel zu schnell vorbei. Ich bin immer noch nicht zuHause angekommen. Das spricht auf jeden Fall für die überwältigende, atemberaubende Wirkung des Konzerts. Ich stand wohl an der falschen Stelle (Grins. vorne rechts). Es war sehr voll, man konnte schlecht tanzen (Frage- macht man das auf Konzerten nicht mehr???). Konnte der Musik deshalb nicht so gut folgen, weil ich ständig labernde und unbewegliche Leute um mich hatte. Und das Publikum, das aus vornehmlich jungen weiblichen Fans, aber auch älteren Damen und Herren und kleinen Kindern bestand, wartete vor allem auf die Chart-Hits und ging bei den alten Sachen nicht besonders mit.Vielleicht hätte ich ein paar mehr von netten durchgeknallten Fans wie euch um mich gebraucht, um mich wohler zu fühlen.
Richtig nervig fand ich eine besoffene Herde in meiner Nähe, die alle naselang in ohrenbetäubendes „Felix“- Gekreische (Mädchen) und in grölende „Schwuchtel“-Rufe (die Kerle der Mädchen) ausbrachen. Wie ätzend ist denn so was!

Insgesamt: werde den beiden ersten Polarkreis-Alben treu bleiben. Danach seh ich weiter. Aber zu Depeche Mode geh ich nur, wenn ich ne Freikarte gewinne. Erst nach dem Konzert, bei der zigsten Zugabe war ich wieder eingenommen von der Sympathie der Jungs. Gabs denn Autogramme? Ich musste leider sofort zum Zug und habe die großartige Chance verpasst. Ich würd dieser Band wirklich mal gerne persönlich sagen, wie ich mich in ihre Musik verliebt habe. Naja, mal wieder auch ein Abend der verpassten Gelegenheiten. Ach, das deprimiert mich entsetzlich.

hm. falsche erwartungen würde ich sagen. pk18 konzerte waren schon immer so. die gitarren und das schlagzeug werden gut genutzt. die jungs selber fanden das konzert richtig geil. (felix war überrascht wie hoch er springt als ich ihm ein foto gezeigt habe.)

ansonsten... bilder gibts dann in den nächsten stunden hier:

http://blog.fotorama24.de/polarkreis-18-...leys-neue-welt/

und it's a shame is von talk talk ;)

Ich kann mir schlecht vorstellen das die Jungs sich "mehr Mühe" geben, nur weil mitgeschnitten wird...

Vielen Dank für deinen offenen und ehrlichen Bericht, Hanna. Ein Forum ist schließlich dazu da, sowohl positive als auch weniger gelungene Eindrücke nieder zu schreiben.

Was die ruhigen Titel im aktuellen Konzertablauf betrifft, so muss ich dir Recht geben.
Noch Ende 2008 wurde beispielsweise "River loves the Ocean" komplett am Piano und sehr ruhig präsentiert. Mittlerweile ist das letzte Drittel auch mit mehr, sagen wir: Power. Ich persönlich finde das nicht schlimm, da es genügend Stellen gibt, die einen Ausgleich bieten. Natürlich verlangen Konzerte vor mehreren tausend Leuten einer Band ganz andere Sachen ab, als vor 100 Leuten. Jetzt haben Polarkreis18 auch mehr Möglichkeiten sich auszuprobieren und immer wieder neu zu entdecken.
Das macht die Sache so spannend. Im heutigen Musikgeschäft ist es noch wichtiger als vor ein paar Jahren, dass Künstler eine eigene Identität entwickeln und diese auch vermarkten können. Das ganze noch, ohne dabei zu vergessen, wer sie eigentlich sind und den Boden unter den Füßen zu verlieren. Nach "AlleinAllein" hätte man mehr Grüßenwahn erwartet. Doch dem war nicht so. Ein Großteil der Einnahmen wurden und werden weiter in die Musik investiert.

Die "Akrobatik" auf der Bühne, nunja, sie sind halt aufgeweckt die Jungs und einen Felix Räuber wirst du nie vollkommen stillstehen sehn

Zum jetzigen Publikum ist zu sagen, es lässt sich nicht verleugnen, dass ein Großteil erst durch AlleinAllein auf Polarkreis18 gestoßen sind aber das finde ich nicht schlimm. Eine Vielzahl interessiert sich auch für die früheren musikalischen Ergüsse der Jungs..
Ebenso wird eine gefüllte Halle in Dresden immer ein anderes Feeling wiederspiegeln, als beispielsweise in Berlin. Zu Hause kennt man PK18 seit Jahren und es wird gerade zu "Dreamdancer", "Look" und "Comes Around" mehr gerockt als anderswo.

Ich muss Henryk ein wenig beipflichten, wenn er sagt, du hättest wohl einfach andere Erwartungen gehabt.

Polarkreis18 sind schon eine ganze Weile Teil meines Lebens. Ich habe die ganz kleinen Konzerte erleben dürfen, ebenso wie die aktuelle Tour. Wenn man mit ihnen Stück für Stück gewachsen ist, fühlt sich das anders an, als wenn man gleich das "Große" sieht.
Ist wie mit einem Kind

Ich würde dir wünschen, dass du PK18 auch noch in einem kleineren Rahmen erleben kannst, um dir dann nochmal Gedanken darüber zu machen.

das war ich

Hinter den Kulissen ;) Hier zwei höchstexklusive Fotos aus dem Backstagebereich ;) (mit weltbewegenden Inhalt.) gleich gehts mit dem Upload der top24 los :) muss mich jetzt nur für eben diese entscheiden ;)

Die anzüge sehen ja schon bissl gruselig aus, so lieblos und leer wie die da hängen

@Knussel: ich hatte mich vorher schon über das hochgeladenen bild gewundert

fertig.

http://blog.fotorama24.de/polarkreis-18-...leys-neue-welt/

da sind die zu sehen :)

und die setlist:

Zur Berichtigung, und noch ein paar (positivere) Zusätze:

So, das Gefühlschaos legt sich, der Informationsüberfluss wird langsam in die einzelnen Gehirnregale einsortiert. Und meine peinliche Sentimentalität verschwindet langsam. Verdrängung? Nee, Habe für mich statuiert, dass ich mich erstmal an diese neue Facette der Band gewöhnen muss. Bin da wohl etwas langsam. Würde mir das Konzert gern noch mal antun. alles ist immer so schnell rum - Man verpasst ja immer sehr viele Details. Aber vielleicht wird ja genau dieser Abend auf DVD erscheinen. Das wäre super. Freue mich über die ins Netz gestellten Bilder der pausenlos fleißig um die Bühne hüpfenden Fotografen.Hab ich also doch den Henryk erkannt ha!!!! Ihr wart ja mindestens so aktiv wie der Felix (ps: ne ich hab nix gegen das rumgehüpfe von ihm - ist halt gewöhnungssache - das mit dem größenwahnsinnig war eher belustigt gemeint, nicht abwertend).

Noch etwas Gutes: ja Lichtshow war ziemlich cool. Und was die, die nicht da waren, verpasst haben: eine sehr nettes Duo von Felix und Sylvester. Die Zuschauer ließen sich nach der Zugabe nämlich nicht verscheuchen, sondern hofften beharrlich auf mehr. Angeblich war der Rest der Band zu dem Zeitpunkt schon Backstage. Und die beiden Helden schwankten einen Moment, ließen sich dann aber doch noch mal bitten. Sylvester am Schlagwerk, tat mal so, als könnte er das nicht richtig. Und Felix düdelte noch mal eine Strophe von „Allein Allein“. (ps: ja die mikrofon-suche *grins, sie sollten überhaupt mehr reden auf der bühne) Das war sehr schön – wie gesagt, da war ich wieder froh.
Nicht zuletzt sah ich drei Stunden nach dem Konzert bei der Ankunft im Heimatbahnhof zwei Mädels aussteigen, die im Konzert die ganze Zeit vor mir gestanden hatten. Das fand ich cool. So guter Musikgeschmack in meinem Kaff!!! (Wenn sie hier im Forum vorbeigucken, schöne Grüße und Verzeihung für alle versehentlichen Rempler meinerseits!).

Nein, Polarkreis ist einfach zu genial für mich :)
*wer fühlen will, muss hören
Grüße an euch, ihr Fans!!!!!!!!

Ps: ...ja...talk talk.... so eine schande

ja das war wirklich schade - waren mit ihren liedern manchmal ganz schön abrupt am ende.
....silvester ist vll einfach zu schlecht am schlagzeug. oder sie mussten mal wieder kollektiv aufs klo.

na das is doch keine mädchenband... kerle gehen allein allein aufs klo ;)